Familienverband von Borries

Fritz von Borries

Komponist

Geb.02. Dez. 1892 gest. 23. Sept. 1983

Künstlerischer Werdegang

Geb: 02. 12.1892 in Einbeck (Westfalen)

Ab 1896 aufgewachsen in Altenburg/Thüringen. Dort war der Vater Beamter beim Herzog von Altenburg

01. März 1911 Abitur Herzogliches Friedrichs-Gymnasium zu Altenburg

1911 Vorstellung der ersten Kompositionen bei Max Reger in Leipzig.

Daraufhin 1911/12 Studium am Konservatorium Leipzig

1913/14 Studium Münchener Akademie der Tonkunst

1914 Schüler bei Max Reger Unterbrochen durch Einzug zum Wehrdienst im 1. Weltkrieg bis 1918. Reger starb 1916

Ab 01. 12. 1918 bis 15. 06 1920 Studium bei Max von Schillings und GMD Moericke

01. 09. 1920 -17.08.1921 Kapellmeister Statttheater Plauen

01. 09 .1921 Stadttheater Herne

01. 09. 1922- 18. 02.1923 Reußisches Theater Gera

1923 – 1927 Freiberuflicher Künstler, Konzertbegleiter und Musiklehrer ab 1924 in Berlin

1927 -1933 Lehrer für Stilbildung am Konservatorium Klindworth – Scharwenka

1933 – 1936 freiberuflicher Künstler

01. 05. 1936 – 31. 03. 1937 Lehrer an der Hochschule f. Musik in Berlin

1937 Uraufführung der Oper „ Magnus Fahlander“ in Düsseldorf und danach 10 weiteren Bühnen

Daraufhin 1938 Berufung als Musikreferent in die Musikabteilung des Propagandaministeriums (alle Bereiche der Kunst waren damals im Propagandaministerium angesiedelt)

Ab März 1939 Versuch von Prof. Fritz Stein erneut Berufung an die Hochschule für Musik durchzusetzen.

1942 wurde die Freigabe vom Propagandaministerium leider abgelehnt (Briefwechsel mit Prof .Stein)

1944 wurde die Oper Magnus Fahlander von der Reichspropagandaleitung als nicht empfehlenswert für Aufführungen eingestuft und verboten. Ein Vertrag mit dem Nationaltheater Bratislava wurde von dort ohne Rücksprache annuliert, obwohl die Oper bereits ins Slowakische übersetzt war. Fritz von Borries befand sich 1944 in einer gefährdeten Situation, zumal er sich sehr exponiert für den Pianisten Karlrobert Kreiten eingesetzt hatte (siehe Buch „Wen die Götter lieben…, Verlag Albert Hentrich, 1983 ) Zu eigenem Schutz ist daher auch der Report“ Die Reichsmusikprüfstelle und ihr Wirken für die Musikkultur“ im Jahrbuch der deutschen Musik 1944, S 49 -55 zu verstehen. Dieser Artikel wurde später immer wieder bei Bewerbungen gegen ihn verwendet, was nicht gerechtfertigt erscheint, wenn man an andere Komponisten unter Diktaturen denkt(z. B. Schostakowitsch)

Im Mai 1945 nach Kriegsende Übersiedlung nach Altenburg in Thüringen dort entnazifiziert, tätig als freischaffender Künstler

Februar 1946 Reise nach Berlin zur noch vorhandenen Wohnung Lietzenburger Str 1. Durch Missverständnisse mit kontrollierenden Sowjetischen Soldaten Verschleppung ins Konzentrationslager Hohenschönhausen, später Sachsenhausen.

Im Lager unter Heinrich George Aufführung von Goethes Faust mit der Bühnenmusik von Fritz von Borries. (Buch von Berta Drews „Wohin des Wegs“ Seite 259 )

1950 wurde Fritz von Borries aus Sachsenhausen entlassen.

Alle Kompositionen wurden bei Entlassung einbehalten, da keine schriftlichen Aufzeichnungen mitgenommen werden durften. Um zu überleben, hatte er in der Zeit viel komponiert.

30. 01 1950 als Heimkehrer anerkannt

Ab Januar 1950 Freischaffender Künstler, bis Juni 1952 auch Einsatz im sogn. Notstandprogramm für Künstler.

Ab 1955 Kompositionstätigkeit und Unterricht, Veröffentlichung über „Grundlagen der Stimmtechnik“

1977 Ehrenkonzert in der Eichengalerie des Schlosses Charlottenburg zum 85 Geburtstag.

Bis 1981 Entstehung von Kompositionen, die von vielen deutschen Musiksendern aufgenommen und gesendet wurden.

Für die Richtigkeit

Dr. Sibylle Stockmann,geb. von Borries Bahnhofstr. 31 a 12207 Berlin Tel. 030 7723041